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Was sind Herbstscharnier, Jasper Jumper und Forsus-Apparatur?
Das Herbstscharnier (andere Bezeichnung: Herbst-Geschiebe) besteht aus zwei Metallstegen, die den Unter- und Oberkiefer links und rechts verbinden. Beim Jasper Jumper und der Forsus-Apparatur werden keine Stege verwendet, sondern Druckfedern. Metallstege bzw. Druckfedern werden in der Regel an den unteren Eckzähnen sowie an den oberen ersten großen Backenzähnen befestigt. Gelegentlich werden die Zähne zusätzlich mit einer Metallummantelung umfasst. Alle drei Geräte wirken dabei ähnlich wie der Aktivator. Beim Essen oder Sprechen wird der Unterkiefer durch die natürliche Kraft der Mundmuskulatur nach vorne bewegt.
Wann wird es eingesetzt?
Diese Geräte können bei einem großem Überbiss (Mandibuläre Rethrognathie) genutzt werden, wenn der Unterkiefer zu weit zurück liegt und das Wachstum bereits fast abgeschlossen ist. Mit anderen kieferorthopädischen Behandlungsgeräten lässt sich meist keine Korrektur der Kieferfehlstellung mehr bewirken. Als Alternative steht dann nur eine kieferchirurgische Operation zur Verfügung. Auch bei jungen Erwachsenen kann eine Behandlung versucht werden. Ob dies sinnvoll ist, hängt dabei allerdings vom Einzelfall ab, da das Wachstum des Kiefers bereits beendet ist.
Wie funktionieren sie?
Der einwirkende Druck durch das Behandlungsgerät bewirkt, dass das Restwachstum des Kiefers ausgenutzt wird. Gleichzeitig verändern sich die Kiefergelenke und die Stellung der Zähne zueinander. Dies geschieht innerhalb einiger Monate. Anschließend ist eine Erhaltungsphase sehr wichtig, damit das erzielte Ergebnis bestehen bleibt.
Was sind die Vorteile?
Durch den Einsatz von Herbstscharnier, Jasper Jumpers und Forsus-Apparatur kann in einigen Fällen eine kieferchirurgische Operation vermieden werden. Wie die übrigen Non-Compliance-Geräte erfordern sie keine Mitarbeit und wirken ständig auf Zähne und Kiefer ein. Dadurch ist die Behandlung sehr effektiv und dauert nur einige Monate.
Was ist zu beachten?
Während der Behandlungszeit kann der Patient den Mund nicht vollständig öffnen, weil dadurch das Gerät beschädigt werden könnte. Es schränkt zudem die Kieferbewegungen ein, was Gewöhnung erfordert.
Die kieferorthopädische Therapie bei Kindern und Jugendlichen wird nach einer Wachstumsanalyse mittels Röntgenaufnahme der Hand geplant.